Die 10 häufigsten Fehler bei der Anschlussfinanzierung
Fehler bei der Anschlussfinanzierung vermeiden und dadurch Geld sparen.
Fehler 1: Die Anschlussfinanzierung wird nicht aktiv geplant.
Planen Sie Ihre Anschlussfinanzierung frühzeitig. Warten Sie nicht bis zum Ablauf der Zinsbindung. Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase kann es sich rechnen, dass Sie bereits drei und vier Jahre vor dem Zinsablauf aktiv werden. Wenn Sie zu lange warten, können Sie schnell unter Zeitdruck geraden. Das Darlehen läuft ab und Sie haben wenig Zeit sich umfassend zu informieren oder verschiedene Alternativen und Angebote zu prüfen.
Fehler 2: Viele Verbraucher verlassen sich auf die Bankberatung oder unseriöse Vermittler.
Bei einer Immobilienfinanzierung und Anschlussfinanzierung geht es um sehr viel Geld. Die scheinbar kostenlose Bankberatung ist in der Regel ein Verkaufsgespräch und sehr teuer. Der Bankberater kann und darf Ihnen nicht die besten und günstigsten Konditionen am Finanzierungsmarkt anbieten, sondern ist verpflichtet die Produkte der eigenen Bank zu verkaufen. Im Finanzdienstleistungsbereich lauern zudem viele unseriöse Vermittler und Berater. Oft achten Verbraucher auch zu wenig auf die Ausbildung und die Erfahrung der Berater. Damit Sie die optimale Lösung und günstige Konditionen bekommen, sollten Sie sich von einem nachweislichen und unabhängigen Finanzierungsexperten beraten lassen.
Fehler 3: Sondertilgungsrechte und gesetzliche Kündigungsrechte werden nicht genutzt.
Jede zusätzliche Tilgung führt zu einer schnelleren Entschuldung und spart Zinsen. Das Darlehen wird insgesamt günstiger und die Restschuld zum Ablauf der Zinsbindung sinkt. Weniger Restschulden zum Zinsablauf bedeutet weniger Zinsänderungsrisiko. Bei Darlehen mit langen Laufzeiten gibt es ein Sonderkündigungsrecht. Viele Verbraucher wissen nichts von diesen Möglichkeiten und verschenken die Chance auf eine bessere und günstigere Finanzierung.
Fehler 4: Die Tilgung wird nicht erhöht.
Beim Anschlusskredit können Sie die Darlehensbedingungen neu festlegen. Wird der Tilgungssatz beibehalten, kommt es für den Kreditnehmer zu negativen Effekten. Die Gesamtlaufzeit des Darlehens verlängert sich und es findet keine zusätzliche Zinsersparnis statt. Wenn Sie für ihre Anschlussfinanzierung niedrigere Zinsen zahlen, dann sollten Sie die Zinsersparnis in die Tilgung stecken. Sie zahlen dann insgesamt weniger Zinsen und sind Ihre Schulden schneller los.
Fehler 5: Zinsen und Konditionen werden nicht verglichen.
Dabei sind die Einsparungspotentiale sehr hoch. Allein die Zinsersparnisse liegen meist bei mehreren Tausend Euro. Unabhängige und gute Berater kennen den Markt und können meist auf die Angebote von mehreren Banken zurückgreifen. Das spart den Kunden Zeit und Geld.
Fehler 6: Volltilger-Darlehen werden selten genutzt.
Volltilger-Darlehen sind Kredite, die innerhalb der Zinsbindung vollständig zurück bezahlt werden. Die Banken können bei diesen Darlehen besonders günstig kalkulieren und bieten den Kreditnehmern hohe Zinsrabatte. Bei manchen Anschlussfinanzierungen reicht die alte Rate aus, um das Darlehen in einer überschaubaren Zeit komplett zu tilgen. Leider werden die Möglichkeiten von Volltilger-Darlehen zu selten genutzt.
Fehler 7: Angebote der Hausbank werden ohne sorgfältige Prüfung angenommen.
Immer noch verlassen sich viele Verbraucher auf das Angebot der Hausbank. In einer Niedrigzinsphase freut sich der Kunde über das neue Angebot mit weniger Zinsen und kleinere Raten. Man kennt vielleicht den Bankberater, glaubt, dass ein Bankenwechsel bei Darlehen teuer und kompliziert ist, und unterschreibt. Damit wird die Chance auf eine wesentlich günstigere Anschlussfinanzierung verspielt.
Fehler 8: Angst vor Wechselkosten und einer Umschuldung durch eine neue Bank.
Obwohl die Wechselkosten relativ gering sind, fürchten sich Kreditnehmer beim Darlehenswechsel häufig vor hohen Kosten und einer komplizierten Abwicklung. Dabei ist eine Umschuldung durch eine neue Bank weder teuer noch kompliziert. Im Gegenteil: Es winken hohe Zinsersparnisse und bessere Darlehenskonditionen.
Fehler 9: Niedrige Zinsen werden nicht langfristig gesichert.
In einer Niedrigzinsphase sollten Sie prüfen, ob Ihnen lange Zinsbindungen über 15, 20 oder noch länger Zeiträume Vorteile verschaffen. Denn bei diesen Darlehen besteht die Möglichkeit, sich die niedrigen Zinsen für die Gesamtlaufzeit des Darlehens zu sichern. Eine Berechnung und ein Vergleich der unterschiedlichen Sollzinsbindung hilft Ihnen dabei, den richtigen Festschreibungszeitraum zu finden.
Fehler 10: Falsche Bedarfsermittlung
Veränderte Lebensumstände werden nicht oder zu wenig beachtet. Obwohl die Erstfinanzierung Jahre zurück liegt, erfolgt keine detaillierte Bedarfsermittlung und Berücksichtigung der eventuell veränderten Lebensumstände (Kinder, Heirat etc.).
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